Mit Konfrontation und Kooperation zum Ziel gelangen


„Ich finde es völlig legitim von mir, dass ich diese Bedingungen stelle!“ „Ich spüre keinerlei Bereitschaft von Ihnen, das Projekt zu unterstützen!“ Zwischen dem Projektleiter und seinen Mitarbeitern tat sich eine unüberbrückbare Kluft auf. Doch dann schalteten beide Parteien von Konfrontation auf Kooperation um und am Ende stand ein Kompromiss, mit dem alle leben konnten. Hätte man den Kompromiss auch ohne die Konfrontation haben können? Nein, denn die Zauberformel lautet: E = K + A.

Ausweichen wenn es nicht weiter gehtZu Beginn des Projektgespräches deutete nichts daraufhin, dass die Besprechung so an Schärfe gewinnen würde. Die Mitarbeiter versuchten, von ihrem Projektleiter eine grundsätzliche Zustimmung für ein Vorhaben zu erhalten. Doch der dachte gar nicht daran, eine Zusage zu etwas zu geben, was ihm völlig nutzlos erschien. So kam es gar nicht dazu, dass das Vorhaben in Grundzügen vorgestellt worden konnte. Deutlich zog der Projektleiter die Grenze und stellte Bedingungen, die vor der Durchführung erfüllt sein müssten. Weil diese Bedingungen nach Ansicht der Mitarbeiter aber durch die Arbeit selbst geprüft werden könnten, warfen sie ihm eine grundsätzliche Blockadehaltung vor. Beide zogen eine rote Linie und bedeuteten dem Gegenüber: „Bis hierher und nicht weiter. Wenn es weiter gehen soll, dann müssen Sie einen Kompromiss eingehen.“

Das sieht auf den ersten Blick nach einer Zwickmühle aus, in der jeder auf den anderen wartet (bei Computern: „Dead-Lock“). Doch weil auch jeder spürte, dass der andere nun wirklich seine Grenze erreicht hatte, mussten beide, um das Gesamtprojekt nicht zu gefährden, von Konfrontation auf Anpassung umschalten. Man einigte sich darauf, in einer Vorphase die Bedingungen abzuklopfen und je nachdem, wie die Ergebnisse ausfallen, weiter voran zu gehen.

Dieses Beispiel zeigt sehr schön, dass eine Entwicklung nur möglich ist, wenn es Konfrontation und Anpassung gibt. Ohne Konfrontation kann ich mich nicht entwickeln, weil ich nur angepasst bin. Bin ich immer in Konfrontation, werde ich nie mit den äußeren Umständen zurecht kommen. Oder um es mit einer Gleichung auszudrücken:

Entwicklung = Konfrontation + Anpassung

„Siegreich sein wird jener, der weiß, wann er zu kämpfen hat und wann nicht.“
Xunzi (auch: Hsun-tzu, Sun-Tsu oder Sun-Tse, ca. 298 – 238 v. Chr., chinesischer Philosoph)


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