Kategorie: Freunde und Familie

  • Zuckerbrot und Peitsche: der Missbrauch der Belohnung

    Als ich letztens eine Mutter hörte, die zu ihrem zweijährigen Kind sagte: „Wenn du wieder lieb bist, bekommst du deinen Teddy zurück!“ schwoll mir innerlich der Kamm. Denn in meiner Welt wohnen die Belohung und der Machtmissbrauch in der gleichen Straße, nur ein paar Hausnummern voneinander entfernt. Was macht eine Belohnung aus? Eine Person oder…

  • Brandopfer auf dem Altar der guten Vorsätze

    Rund um den Jahreswechsel konnte ich ihnen wieder nicht entkommen, den Ratschlägen, wie sogenannte gute Vorsätze auch in die Tat umgesetzt werden können. Doch ich vermisste einen Punkt, der meines Erachtens wesentlich für den Erfolg von Vorsätzen sind: Ich habe nichts von den wahren Opfern gelesen, die für die Realisierung der Vorsätze erbracht werden müssen.…

  • Ich bekenne mich schuldig. Scheibchenweise.

    Am Silvesterabend saßen wir zu acht zusammen und kamen auf die „Kreditaffäre“ des Bundespräsidenten zu sprechen. „Es liegt noch nicht alles auf dem Tisch, da bin ich mir sicher“, so eine Aussage. Ich vertrat die Meinung, dass ein frühzeitiges offenes Eingeständnis und eine Bitte um Entschuldigung die ganze Affäre beruhigt hätte. Doch was braucht es,…

  • Alle Jahre wieder das Ritual der Gewissensbisse

    Weihnachten. Friedliche Stimmung. Erholen vom Jahresendspurt auf der Arbeit. Dann das: der Besuch bei den Eltern steht an. Sie haben ja sonst niemanden. Sind geschieden (oder verwitwet). Und als wohlerzogener Sohn fühle ich mich verpflichtet, mindestens an einem der Feiertage vorbei zu kommen. Mich erwartet die ewig gleiche Abfolge aus Mittagessen, Verdauungspaziergang und Kaffeetrinken. Dazu…

  • Fremdschämen beim Familientreffen

    In manchen Restaurants kann ich mich einfach nicht mehr blicken lassen. Die sind verbrannte Erde. Das liegt nicht an mir, sondern an Ingrid. Das ist die Tochter meiner Cousine Astrid. Astrid lädt immer am 13. Dezember die gesamte Verwandtschaft zum Italiener ein. Ihre Tochter Ingrid hat, um es diplomatisch auszudrücken, einen sehr ausgewählten Geschmack. Ganz…