Von der Lust, eine Aufgabe zu erledigen


Mit Erstaunen (und Amüsement) beobachtete ich in der letzten Zeit meinen Inneren Zauderer, der mich davon abhielt, notwendige Aufgaben anzupacken. Aufgaben, auf die ich mich ursprünglich sehr freute, doch von Tatendrang war nichts mehr zu spüren. Ein Lustprogramm für Aufgaben musste her.

Angefangen hatte alles, als ich mich ertappte, wie ich mit Ausreden meine Untätigkeit kaschierte. Ich „hätte noch nicht alle notwendigen Informationen zusammen“ oder  „erst müsse noch dieses oder jenes geschehen“ damit ich den nächsten Schritt machen könne. Es ging um schöne Aufgaben: die nächsten Schritte in meiner Selbständigkeit als Coach oder um das Sammeln von Startkapital für fünf junge Schneiderinnen in Bangladesch, die sich gemeinsam selbständig machen wollen. Selbst diese so positiv besetzten Dinge wurden zu einem schnöden „müssen“, ein weiterer Punkt auf der demotivierenden To-Do-Liste.

Ich will meine Aufgaben zelebrierenNun probiere ich einen neuen Ansatz: ich zelebriere diese Aufgaben! Ich habe mir schöne Papierkarten gekauft, auf die ich die Aufgaben einzeln mit Tinte geschrieben habe. Ich lege bewusst eine einzelne Karte auf den Tisch, räume alle ablenkenden Dinge beiseite, stelle Kaffee oder Wein dazu und widme mich voll und ganz nur der Tätigkeit, die auf der Karte steht. Ein geschützter Zeitraum statt Zwischendrin, Konzentration auf das Wesentliche statt Ablenkung und mit einem sinnlich-schönen Symbol statt eines lieblosen Listeneintrags. Ich mache mir mit dieser Karte mein Handeln bewusst und sorge dafür, dass „die“ Aufgabe „meine“ Aufgabe wird.

Und es wirkt: die Freude kehrt zurück und nach getaner Arbeit nehme ich den Füller und mache einen Haken auf die Karte, schreibe das Datum dazu und hebe diese Karte an einem schönen Ort auf. Damit sie mich an lustvolle Tätigkeiten erinnern. Ganz für mich.

Siehe auch den Blogbeitrag: „Diagnose: Lob-Wahrnehmungs-Störung“.

Vorschau

Gerade haben meine Eltern ihre Goldene Hochzeit gefeiert. Und sie küssen sich noch! Das muss Liebe sein – immer noch? Nach all den Jahren? Vielleicht helfen schon dreißig Sekunden am Tag, die Liebe lebendig zu halten. Lesen Sie mein Plädoyer „30 Sekunden für die Liebe“ ab dem 2. Juni. Hier in meinem Blog.


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