„88 Prozent von 67 Testerinnen bestätigen“ „messbare Ergebnisse mit dem Faltenlineal“ und „empfehlen das Wunschvolumen“, das sogar „besser als eine Laser-Session“ ist. Ich habe gerade mal bis Seite 15 einer Frauenzeitschrift geblättert und bin schon vier Werbeanzeigen für Schönheitsprodukte begegnet. Wer blütenrein ist, ist schön – so die gängige Formel. Um die dreckige Arbeit des Verblühens kümmert sich des Teufels Foltermeisterin: die Zeit. Auch wenn mich die Kosmetikindustrie hassen wird, verrate ich Ihnen meine vier Geheimnisse für Schönheit bis ins hohe Alter. Garantiert Cremefrei.
Wenn ich durch die Straßen laufe und in die Gesichter der Menschen schaue, beeindrucken mich die von strahlender Schönheit am meisten. Mit „Schönheit“ meine ich nicht die Elemente des gängigen Gesichtsideals, nein, ich meine eine tiefer liegende Schönheit. Es gibt junge Menschen, die dank glatter straffer Haut scheinbar gut aussehen, die aber hässlich von Angesicht sind, weil sie, kaum dreißig, schon alt, grau und verbittert wirken. Und dann gibt es betagte Menschen, die runzlig und faltig, aber von solcher Schönheit sind, dass mir der Atem stockt.
Der Volksmund sagt, dass jeder ab dreißig für sein Gesicht selbst verantwortlich ist. Die Kosmetikindustrie unterstützt diese Verantwortung mit Haar- und Hautpflegemitteln sowie dekorativer Kosmetik und setzte damit im letzten Jahr alleine in Deutschland 7,2 Milliarden Euro um. Ich bin mir sicher, dass kein einziges dieser Produkte lang anhaltende Schönheit bis ins hohe Alter erschaffen kann. Denn sie laborieren an der Oberfläche, während meiner Meinung nach die Ursachen für wirkliche Schönheit im Innern liegen:
- Lebensumstände: Bin ich von ihnen umsorgt?
Dazu gehören Fragen wie: Wo lebe ich? Womit ernähre ich mich (körperlich, geistig, seelisch)? Wer sind meine Familie und Freunde? Was ist meine Arbeit? - Lebenshaltung: Sorge ich wirklich für mich?
Fragen wie: Wie viel Ärger habe ich in mir, wie viel Freude? Ist mein Lebenstempo mir gemäß? Wie groß ist mein Vertrauen in mich? Spüre ich meine Bedürfnisse? gehören zu einer schönheitsfördernden Lebenshaltung. - Glück: Was begegnet mir?
Darauf habe ich einen indirekten Einfluss, denn folgender Satz von Curt Goetz öffnet den Handlungsspielraum: „Man soll die Dinge so nehmen, wie sie kommen. Aber man sollte auch dafür sorgen, dass die Dinge so kommen, wie man sie nehmen möchte.“ - Gene: Was habe ich mitbekommen?
Komme ich aus einer Familie, die glücklich im Leben steht? Welcher Teil einer Familiengeschichte bin ich (z.B. Flucht und Vertreibung)? Übersprang eine Erbkrankheit meiner Großeltern eine Generation direkt zu mir? Neueste Forschungen zeigen, dass Gene sich im Laufe des Lebens aufgrund der Lebensumstände beeinflussen lassen.
Ich habe mich dafür entschieden, im Innern anzufangen und das Äußere nicht so stark zu beachten.
Ich habe mich dafür entschieden, mit der Lebenshaltung und den Lebensumständen das Gegebene anzunehmen und zu entwickeln und für mein Glück zu sorgen.
Ich habe mich dafür entschieden, schön faltig zu werden.
Ich freue mich auf die Lachfalten, die mein Gesicht zeichnen werden und schaue, dass Sorgenfalten wenig Chancen haben, sich einzugraben.
Vorschau
Vor kurzem habe ich meine Coachingrechnung aufgegessen und ich muss Ihnen sagen: Selten habe ich so etwas Köstliches im Mund gehabt! Jeder Biss ein Genuss und ein anhaltendes Glücksgefühl, das sich vom Bauch her in mir ausbreitete. Statt Geld zu verlangen hatte ich mich bewirten lassen und dieser Essenslohn war mir mehr wert, als wenn ich mit dem Geld der bezahlten Coachingrechnung ins Restaurant gegangen wäre. Und ich fragte mich: wäre das nicht mal ein alternatives Geschäftsmodell? Der Frage gehe ich am 23. Dezember nach, hier auf meinem Blog.
Eine Antwort zu “Statt Creme: Das Geheimnis für Schönheit bis ins hohe Alter”
Die Kosmetikindustrie benimmt sich wie viele andere Konzerne. Es kommt von ihren horrenden Gewinne nichts mehr zurück, in den Kreislauf. Die unstillbaren Bedürfnisse nach Maslow haben bereits krankhafte Auswüchse,was viele Mittelstandsbetriebe bestätigen. Wir haben nun Millionen von Kaisern. Viele Millionäre haben dieses Gehabe satt, sie wollen mehr für die Allgemeinheit leisten, die Politiker erlauben es jedoch nicht. Wir lernen nichts von den Ameisen und Bienen, die Arbeitslosogkeit nie kennen werden und die alle gemeinsam für den Winter sorgen. Keines dieser Tiere wird nur für sich zuviel entnehmen und sich damit dann verstecken. Deshalb ist es gut, wenn Sie etwas Positives mit dem Mut des Einzelnen vertreiben. Gratuliere