Als ich neulich meine Coachingrechnung aufgegessen habe …


Vor kurzem habe ich meine Coachingrechnung aufgegessen und ich muss Ihnen sagen: Selten habe ich so etwas Köstliches im Mund gehabt! Jeder Biss ein Genuss und ein anhaltendes Glücksgefühl, das sich vom Bauch her in mir ausbreitete. Statt Geld zu verlangen hatte ich mich bewirten lassen und dieser Essenslohn war mir mehr wert, als wenn ich mit dem Geld der bezahlten Coachingrechnung ins Restaurant gegangen wäre. Und ich fragte mich: wäre das nicht mal ein alternatives Geschäftsmodell?

Manchmal esse ich meine Coachingrechnung aufNein, der Tag war bisher alles andere als gelungen, angefüllt von Ärger und Enttäuschung. Doch der Abend versprach die Wende, denn eine besondere Art der Bezahlung einer Coachingrechnung stand an. In Anbetracht der finanziellen Situation meines Gegenübers hatte ich vorgeschlagen, mich in Naturalien bezahlen zu lassen. Die Profession meines Coachees war Koch, sein Budget für Zeit mit sich selbst sehr mager. Ich esse gerne und so kamen wir überein: ich coache, er kocht.

Natürlich hätte ich mir von einer bezahlten Rechnung ein Essen im Restaurant leisten können, aber die Wertigkeit hätte nicht gestimmt. Der Koch hätte mit finanziellen Bauchschmerzen Geld überwiesen, das ich mit einem leicht nagenden schlechten Gewissen wieder ausgegeben hätte – vielleicht sogar in seinem Lokal. Also das ganze ohne Geld: Ich investierte zwei Stunden Zeit für ein Coaching und er Zeit zum Kochen für mich. Was ich von ihm serviert bekam, war mit einer besonderen Hingabe entstanden, mit Stolz aufgetragen und mit Dankbarkeit und Anerkennung gegessen. Ein Überweisungsträger hätte das nie vermocht.

Jetzt frage ich mich: Was sind zwei Stunden mit sich und für sich selbst wert? Vielleicht ein kleines Hauskonzert? Oder eine Massage nach allen Regeln der Kunst? Oder ein Fahrrad fit fürs Frühjahr machen? Und ich als Dienstleister: würden ich eine solche Bezahlung annehmen?

Auf Dauer könnte ich zwar alleine von diesem Geschäftsmodell nicht leben, aber ich kann flexibel sein. Geld ist schließlich nicht alles, oder?

Vorschau

Weihnachten war es wieder voll bei ihr zu Hause. Die „Jugend“ war da, die Nachbarn von nebenan und von obendrüber auch und natürlich die neugewonnenen Freunde aus dem Nachbarhaus. Renate hat es einfach drauf, Kontakte zu knüpfen und das bewahrt die 75-jährige davor, schon im Altersheim zu landen. Wie sie und ihre Mitbewohnerin noch neugierig auf das Leben sind und auf Menschen zugehen lesen am 6. Januar hier auf meinem Blog.


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